Traktoren oder auch „Landwirtschaftliche Zugmaschinen“ sind grundlegende Werkzeuge, die den Betrieb aufrechterhalten [1]. Je nach Nutzungszweck unterscheiden sich die Befestigungsmechanismen.
Die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) definiert landwirtschaftliche Zugmaschinen als Fahrgeräte mit einer Mindestgeschwindigkeit von 6 km/h (§20 Abs. 3a S. 4). Ihre Höchstgeschwindigkeit liegt bei 60 km/h. [2]
Anbaugeräte oder Zusatzmaschinen sind austauschbare Teile zur Verrichtung diverser Aufgaben beispielsweise im Straßenbau, der Grünlandpflege oder der Landwirtschaft. Die Befestigung kann per Front-, Zwischenachsaufbau-, Heck- oder Seitenanbau erfolgen [3].
Verbindungen von Traktor zu Gerät sind in den meisten Fälle Steckverbindungen. Anzuhängende Geräte werden am Zugpendel eingehangen. Geräte zum Anbau werden über den Dreipunkt-Anbau angebracht. Daneben finden sich noch weitere Kupplungssysteme [4].
Die ISO 11783 „Tractors and machinery for agriculture and forestry – Serial control and comunications data network“ ist die Weiterführung der deutschen DIN 9684. Die auf dem Markt erhältlichen Geräte werden unter dem Namen ISOBUS veröffentlicht [6].
Hintergrund für die Norm ist ein einheitliches Verbindungsstück zwischen PC, Anbaugerät, Traktor [7] sowie des Betriebsmanagements [6]. Das betrifft überwiegend den elektronischen Datenaustausch. Hersteller haben zwar eigene Systeme auf den Markt gebracht, diese waren übergreifend jedoch nicht nutzbar, sodass die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF) zusätzliche Richtlinien für jede Funktion einführte [7]. Die AEF wurde von sieben Landwirtschaftsmaschinen-Unternehmen gegründet, wobei heute acht Hauptmitglieder bestehen [8].
Die ISO 11783 beinhaltet heute 14 Teile [8; 6] und ist ein geschichtetes Modell (Abb. 1).
Die einzelnen Komponenten des ISOBUS haben folgenden Funktionen [6]:
Nachfolgend die Darstellung an Anbaugerät und Traktor (Abb. 3).
Die Verwendung des ISOBUS und seiner Bestandteile kann beispielsweise über Sensoren stattfinden. Die ECU bietet analoge und digitale Abschlüsse für Sensoren und Aktoren [10]. Beispielhaft dient ein Sensorsystem das landwirtschaftliche relevante Daten liefert. Eine 3-D-Time of Flight (ToF) Kamera liefert dabei Infos zum Abstand des Messobjektes. Am Sensorausgang wird über die vordefinierte Fläche das Volumen der Frucht o.ä. bestimmt (Abb. 4).
Mit dem ISOBUS können auch Funktionen des Steer-by-Wire durchgeführt werden. Dies bezeichnet, dass Funktionen wie Bremsen oder Lenken automatisch über Elektronik ablaufen [11] (Abb. 5). Die X-by-wire Systeme funktionieren nur bei Anwendungen mit mechanischer oder hydraulischer Sicherung [9].
Tractor Implement Management (TIM) bietet über ISOBUS die Möglichkeit den Traktor vom Anbaugerät steuern zu lassen und so eine effiziente Arbeitserledigung sicherzustellen. So können der Ladewagen, die Ballenpresse oder beispielsweise die Gülletechnik die Fahrgeschwindigkeit des Traktors bedarfsgerecht - für ein optimales Arbeitsergebnis - steuern [12].
Technikanforderung für Praxisbeispiele:
Michael Wagner, Technische Zentralstelle Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (TZ DLR-RNH)