Landwirtschaftlich genutzte Flächen werden bei der Bearbeitung meist zufällig befahren. Je nachdem auf welcher Seite des Feldes mit der Bearbeitung begonnen wird, wird so über die Jahre das ganze Feld befahren. Die Arbeitsbreiten von Maschinen in der Landwirtschaft sind stetig gewachsen. Besonders bei Pflegemaßnahmen werden heutzutage häufig Arbeitsbreiten von 24 m bis 36 m eingesetzt. Da diese Maschinen, durch das gesteigerte Gewicht, auch zur erhöhten Verdichtungen des Bodens führen, setzen einige Betriebe auf Controlled Traffic Farming (CTF)/Regelspurverfahren. Wie diese Maßnahme den Boden schont und die Befahrbarkeit steigert, zeigt dieser Beitrag.
Durch die gestiegenen Arbeitsbreiten und Massen der landwirtschaftlichen Maschinen ist es sinnvoll, die gleichen Spuren im Acker immer wieder zu befahren. Dadurch wird nur ein kleiner Teil des Feldes kontinuierlich befahren und die übrige Fläche bleibt unberührt, wodurch das Bodengefüge und -leben nicht gestört wird. Dies bedingt optimale Verhältnisse für das Wachstum der Kulturpflanzen, da Verdichtungen des Bodens das Auflaufen, Wurzelwachstum, Wasserleitfähigkeit und Erwärmung negativ beeinflussen. Ein Vorteil der verdichteten Fahrspuren ist die bessere Befahrbarkeit. Die kontrolliert befahrenen Spuren tragen auch unter feuchten Bedingungen besser, als es bei dem unbefahrenem Boden der Fall ist. Dies führt dazu, dass Pflegemaßnahmen trotz feuchter Bedingungen zum optimalen Zeitpunkt durchführbar sind. [1]
Bei der Anwendung von Controlled Traffic Farming gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder werden nur die Fahrspuren der Pflegemaßnahmen (Düngung, Pflanzenschutz) angelegt oder alle Arbeitsbreiten aufeinander abgestimmt, um sämtliche Spuren zu definieren. Hier ist es sinnvoll, beispielsweise bei 30 m Arbeitsbreite des Düngerstreuers und des Pflanzenschutzgerätes, 6 m Bodenbearbeitungs- und Aussaatgeräte einzusetzen. Zudem muss die Spurweite der Maschinen gleich sein sowie die Spur der Vorder- und Hinterachse [2].
Zur Spurfindung müssen alle eingesetzten Maschinen mit einem Lenksystem mit Korrektursignal ausgestattet sein. Die Spurplanung erfolgt dabei über eine Software oder das Lenksystem. Die Software errechnet aus der eingezeichneten Fläche die längsten Fahrspuren, um möglichst wenig Spuren zu erzeugen. Diese Datei wird dann auf alle eingesetzten Lenksysteme übertragen. Bei der Einzeichnung der Fläche durch Befahrung mit dem Lenksystem muss die Spurlinie vom Fahrer angelegt werden, einige Lenksysteme bieten die Möglichkeit der Spuroptimierung [1].
Die Fahrspuren können zudem an Dritte weitergeben werden. So können auch Dienstleister, wie Lohnunternehmer diese Spuren nutzen. Teilweise kann es für einige Arbeiten nötig sein, Maschinen umzurüsten. Beispielsweise braucht der Mähdrescher ein langes Korntankrohr um den Abstand zum Abfahrgespann zu überbrücken [1].
hier folgen passende Praxisbeispiele von FARMPRAXIS
M. Sc. Bastian Brandenburg, Doktorand im Experimentierfeld Betriebsleitung und Stoffstrommanagement - Vernetzte Agrarwirtschaft in Schleswig-Holstein (Best-SH).