Der CO2-Fußabdruck misst die Menge an Treibhausgasemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts freigesetzt werden. Dieser Lebenszyklus umfasst alle Phasen, von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung und Nutzung, bis hin zur Entsorgung. Die Messung erfolgt gemäß der Norm ISO 14067, wobei der CO2-Fußabdruck in der Regel in CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben wird, um die Vergleichbarkeit verschiedener Treibhausgase zu gewährleisten. So wird die Wirkung der Moleküle aller Treibhausgase (bspw. N2O, CH4, etc.) auf die Wirkung eines CO₂-Moleküls umgerechnet.
| Treibhausgas | Formel | GWP20 | GWP100 |
| Kohlendioxid | CO2 | 1 | 1 |
| Methan | CH4 | 80 | 28 |
| Lachgas | N2O | 273 | 273 |
Der CO2-Fußabdruck, auch Product Carbon Footprint (PCF) genannt, bezieht sich auf die Treibhausgasemissionen, die über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts entstehen. Die Emissionen werden in drei Hauptkategorien (Scopes) unterteilt [2]:
Diese Differenzierung ermöglicht eine umfassende Analyse des CO2-Fußabdrucks und hilft Unternehmen dabei, ihre Umweltauswirkungen detailliert und transparent zu bewerten. Sie zeigt die Bereiche auf, in denen das größte Potenzial zur Reduktion von CO2e-Emissionen besteht. Unternehmen können daraus gezielte Maßnahmen zur Emissionsminderung ableiten und ihe Nachhaltigkeitsziele systematisch verfolgen.
Treibhausgase nach Kyoto-Protokoll
Im Kyoto-Protokoll von 1997 wurden sechs wesentliche Treibhausgase festgelegt: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6). [2][5]
Der CO2e-Fußabdruck für Produkte hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, um Treibhausgasemissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes systematisch zu erfassen. Dabei spielen folgende Aspekte eine entscheidende Rolle [2]:
Auch die Europäische Union hat sich verpflichtet, bis 2050 klimaneutral zu werden. Im Rahmen des Europäischen Klimagesetzes wurde das Reduktionsziel für 2030 von 40% auf mindestens 55% angehoben (Referenzjahr 1990) [6]
Das EU-Klimagesetz bildet einen zentralen Bestandteil des Europäischen Green Deals, der als Leitfaden für die Klimaneutralität Europas dient. Das dazugehörige Gesetzespaket “Fit for 55 bis 2030” umfasst zahlreiche Reformen und neue Maßnahmen, die auf eine Reduktion der Treibhausgasemissionen in allen Sektoren abzielen. [6]
Zur Berechnung des CO2e-Fußabdrucks kann die Methode - abhängig vom Adressaten und der Zielsetzung - frei gewählt werden, sofern sie sich auf anerkannte Standards stützt. In der Praxis orientieren sich Unternehmen häufig an etablierten Rahmenwerken wie:
Weitere Richtlinien und Standards sind z.B. das PCF-Project, der Carbon Fund und TSQ001. Ein wesentlicher Kritikpunkt am Konzept des CO2e- Fußabdrucks ist das Fehlen eines globalen einheitlichen Standards, was zu unterschiedlichen Berechnungsmethoden führt. [3][4]
Im Jahr 2022 verursachte die deutsche Landwirtschaft insgesamt 53,3 Mio. t CO2e, was 7,1% der gesamten nationalen Treibhausgasemissionen (750 Mio t CO2e, ohne LULUCF) entspricht.
Die Emissionen stammen hauptsächlich aus folgenden Quellen:
Diese Werte basieren auf der internationalen Klimaberichterstattung und zeigen die Bedeutung einer effizienten Nährstoff- und Tierhaltungspolitik für die nationale Emissionsbilanz. [7]
Kraftstoffkosten: Kontrolle & Einsparung dank Exatrek
Sophie Peters, Projekt DigiZert, FuE Zentrum FH Kiel GmbH
Torben Rahn, Projekt DigiZert, FuE Zentrum FH Kiel GmbH