Distance Control bezeichnet die Abstandskontrolle, also die automatische Gestängeführung bzw. –kontrolle zur ruhigeren Führung beim Ausbringen eines Stoffes auf die Zielfläche [1].
Verändernde Betriebsstrukturen führten dazu, dass höhere Ansprüche an Geräte gestellt werden. Assistenzsysteme unterstützen den Anwender bei alltäglichen Anwendungen. Von der automatisierten Spurenerfassung bis zur Regelung der Ausbringmenge [4].
Diese Notwendigkeit besteht auch bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln (PSM). Die Gestängebewegungen der Spritze führen zu negativer Längs- und Querverteilung des Spritzmittels [4] (Abb. 1). Verstärkter Einsatz von Technik hilft Abdrift zu vermeiden [2].
Das schützt Gewässer, Saumstrukturen und die sich darin befindende Artenvielfalt. Der Abstand des Spritzgestänges sollte nah an der Frucht liegen. So ist der Abdrift bei 70 cm zu 50% größer als bei 50 cm. Grundsätzlich gilt anwendungsorientiert zu arbeiten [2]. Systeme zur Abdriftreduktion finden sich bereits in asymetrisch spritzenden Randdüsen [2]. Bei der Wahl neuer Düsen sollte die Wahl auf die Abdriftminderungsklasse von mindestens 50% fallen [2].
Weitere statische Dämpfungssysteme gelangen schnell an ihre Grenzen. Andere arbeiten mit elektro-rheologischen Flüssigkeiten mit anpassbarer Viskosität an unterschiedliche Belastungen [4].
Bei der neuen Technik Distance Control handelt es sich um eine automatische Höhenführung. Zwei Sensoren helfen den voreingestellten Abstand beizubehalten. Der Bestand wird mit einheitlicher Tröpfchengröße behandelt und das Herunterschlagen des Gestänges wird vermieden [2].
Die FA AMAZONE bietet zwei Varianten an, entweder mit 2 oder 4 Sensoren. Zweites weist hier nochmals neue Vorteile auf. Bei starken Neigungen besteht die Gefahr des Abtauchens in den Bestand, was durch vier Sensoren vermieden werden kann [3]. Durch Parallelschaltung wird stets der Sensor berücksichtigt der am nächsten zur Zielfläche ist [3]. Das Gestänge ist dabei mit Ultraschallsensoren (1) und Winkelsensoren ausgestattet (2) (Abb. 2).
Neben der elektronischen Technik sollten vor der Nutzung immer auch mechanische Bauteile geprüft werden. Die Spitze sollte nach der letzten Nutzung im Herbst gereinigt und gepflegt werden bevor sie verstaut wird. Nach den Wintermonaten gilt auch eine Prüfung im Frühjahr. Dabei sollte nach gültiger TÜV-Plakette geschaut werden, Frostschutzmittelreste geleert und entsorgt und nach längerem Stand (bei Füllung) alle elektronischen Schalter geprüft werden [2]. Dabei gilt, dass Spritzen bei konstanter Drehzahl den Arbeitsdruck aufrechthalten (keine Manometeränderung bei Änderung der Teilbreiten). Verbindungsstücke (Ketten und Gelenkwelle) sind zu fetten und Keilriemen auf Porosität zu prüfen [2]. Weitere Tipps sind [2]:
Leitungen/Spritzgestänge:
Düsen:
Einspülschleuse:
Filter:
Pumpe:
(hier folgen passende Praxisbeispiele)
Michael Wagner, Technische Zentralstelle Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (TZ DLR-RNH)