Der GeoBox-Messenger, welcher ab jetzt bundesweit zur Verfügung steht, dient zur betrieblichen und regionalen Vernetzung und fördert den einfachen und sicheren Informations- und Datenaustausch. Dabei übt dieser die Funktion eines modernen, digitalen Beratungs- und Kommunikationsmediums aus. Er vermittelt sowohl zwischen Beratern/Experten und betrieblichen Nutzern, kann aber auch als Kommunikationsplattform innerhalb eines Betriebes eingesetzt werden. Zusätzlich gibt es fachspezifische Gruppen im GeoBox-Messenger, die ihr Fachwissen bündeln und nach expliziter Aktivierung der „Push-Benachrichtigungen“ automatisch an die Mitglieder bzw. Nutzer einer Gruppe verteilen. Das Konzept ist konform mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und sichert die Nutzung sensibler Daten und vertraulicher Kommunikationen [1].
Ein großer Vorteil des GeoBox-Messengers gegenüber gängigen Nachrichtendiensten ist zusätzlich zum Datenschutz die Anzahl der Teilnehmer in einer Gruppe. Die Fachberater des Landes Rheinland-Pfalz bilden Beratergruppen und können somit Informationen zu bestimmten Themen wie Schädlingen, Pflanzenschutzmitteln oder der Düngeverordnung an die Praktiker senden. Durch die Möglichkeit des Versendens von Fotos und Dokumenten, können die Informationen zusätzlich verbildlicht werden bzw. kann auf Fachbeiträge zum Nachlesen verwiesen werden. Durch die schnelle Kommunikation können mehr als 256 Mitglieder in einer Gruppe erreicht werden, sodass der Umweg über den E-Mail Verkehr erspart oder der Weg aufs Feld unterstützt wird.
Doch auch die entgegengesetzte Kommunikation ist möglich. So können die Nutzer den Beratern im Chat Fachfragen stellen. Ist es nicht sicher, ob es sich bei dem weißen Belag auf der Blattoberfläche im Getreide um Mehltau handelt, kann der Nutzer ein Foto an den Berater senden und erhält die dazu passende Beratung.
Da man sich in der Praxis gerne mit Kollegen berät und in stetigem Austausch steht, ist auch der Kontakt zu anderen Praktikern möglich. Man kann seine Kollegen oder Mitarbeiter über die Kontakte des Mobiltelefons zu einem Einzelgespräch oder einer Gruppe einladen und auch hier Fotos, Dokumente und den Standort teilen. Soll beispielsweise eine Lohnarbeit auf einem unbekannten Feld ausgeführt werden, kann ganz einfach der Standort des Schlages übermittelt und die Arbeit anschließend ausgeführt werden [1].
Der GeoBox-Messenger ist mehr als nur ein Nachrichtendienst. Er verfügt zusätzlich über Fachkanäle, ähnlich eines gezielten Nachrichtentickers. Durch das Abonnieren bestimmter Fachkanäle, wie beispielsweise „Pflanzenbau & Pflanzenschutz“ oder „Agrarmeteorologie“, bleibt der Anwender immer Up-to-Date. Es sind bereits bundesweite Kanäle wie Hortigate (Das Informations-Netzwerk für den Gartenbau) und PS-Info (Pflanzenschutz-Informationssystem mit vielseitigen Informationen zum Pflanzenschutz) verfügbar. Außerdem sind branchenübergreifende Kanäle spezifisch für Rheinland-Pfalz (Weinbau & Rebschutz, Pflanzenbau & Pflanzenschutz, Obstbau, Bienenkunde, etc) vorhanden, welche fortlaufend ergänzt werden.
Der GeoBox-Messenger, der jetzt als effiziente Kommunikationsplattform in der Offizialberatung zur Verfügung steht, wird von der Technischen Zentralstelle des DLR RNH entwickelt und betrieben. Der Messenger ist konform mit der neuen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und zeichnet sich daher über einen hohen Datenschutz aus. Sensible Daten werden geschützt und eine sichere Kommunikation wird gewährleistet. Doch wie werden die Nachrichten übertragen, zwischengespeichert und verschlüsselt?
Im GeoBox-Messenger werden die Nachrichten zwischen Sender und Empfänger direkt in verschlüsselter Form ausgetauscht. Die Verschlüsselung der Nachrichten ist dabei abhängig vom Versandweg. Falls beide Chat-Partner online sind und direkt miteinander kommunizieren, werden Direktnachrichten verschickt. Bei Einzelchats werden diese Direktnachrichten über einen WebRTC-Kanal verschlüsselt und ausgetauscht. Das bedeutet, dass z. B. Nachrichten oder Bilder direkt (Peer-to-Peer) ohne zusätzliche Software oder Zwischenspeichern auf einem Server versendet werden können. Es findet eine Echtzeitkommunikation über das Internet statt. Zur weiteren Sicherung wird ein Verschlüsselungsprotokoll (Datagram Transport Layer Security – DTLS) verwendet, welches auf Transport Layer Security (TLS) basiert und zur sicheren Datenübertragung im Internet genutzt wird [2].
Falls einer der beiden Chat-Partner offline ist, kann diese Echtzeitkommunikation nicht stattfinden. Dann dient ein sicherer Server mit Standort in Deutschland zum Zwischenspeichern der Nachricht. Hier werden alle Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt - ein Entschlüsseln auf dem Server ist dabei nicht möglich. Außerdem wird die Chatnachricht nach der erfolgreichen Zustellung automatisch vom Server gelöscht. Die Daten liegen über die gesamte Übertragungsstrecke in verschlüsselter Form vor, sodass Zwischenstationen, wie der Server nicht auf die Inhalte zugreifen können. Die Inhalte werden erst dann beim Empfänger entschlüsselt, wenn dieser wieder online ist. Diese Form der Verschlüsselung (Kombination aus AES-256 Verschlüsselung und RSA Verschlüsselung) der Daten bzw. Nachrichten sorgt für einen erhöhten Schutz gegenüber Spionage und Datenklau [2].
Hier folgen passende Praxisbeispiele von FARMPRAXIS.
M. Sc. Daniel Eberz-Eder, Projektleiter im Experimentierfeld Südwest, Technische Zentralstelle - Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (TZ DLR-RNH)