Das Wetter ist, besonders in Zeiten des Klimawandels, ein sehr punktueller und launischer Begleiter der Landwirtschaft. Verlässliche Wetterdaten für den eigenen Betrieb zu bekommen, ist aufgrund der räumlichen Verteilung der vorhandenen Wetterstationen häufig unmöglich. Meist hat jeder Landwirt einen Regenmesser im Garten und ein Thermometer an der Wand, hier endet dann auch die meteorologische Beobachtung auf den Betrieben. Diese Daten müssen zudem händisch übernommen und aufgezeichnet werden. Der Zeitpunkt des Ablesens ist jedoch häufig sehr variabel. Hier kann eine hofeigene Wetterstation Abhilfe schaffen. So können eine Vielzahl von meteorologischen Daten automatisch erfasst und anschließend ausgewertet werden. Der Aufbau und die Einrichtung einer iMetos 3.3 Station der Firma Pessl wird hier näher erklärt.
Der Hersteller bietet auf seiner Seite https://metos.at/de/imetos33/ Informationen über den Funktionsumfang und das Händlernetz an, bei denen Sie eine solche Wetterstation erwerben können. |
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Zum Aufbau der Station benötigen Sie, neben der Technik, noch eine Stange als Ständer und je nach Material und Festigkeit ein paar Stahlseile und Erdanker für mehr Stabilität. Die hier verwendete Stange ist aus Edelstahl, hat einen Durchmesser von 46 mm und eine Länge von 4,5 m, da die mitgelieferten Spangen der Station gut dazu passen und die Stange 1,5 m in der Erde steckt. Möglicherweise ändern sich die Halter je nach Modell, bitte messen Sie daher die Halterungen aus und besorgen sich eine dazu passende Stange, sowie eine passende Schelle mit Stahlseilen zur Stabilisierung. Betonieren Sie die Stange in den Boden ein, sollten 4 Meter Länge ausreichen. Die Stange muss in jedem Fall 3 Meter aus der Erde herausragen.
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Um mit dem Tutorial zu beginnen, sollten folgende Punkte erfüllt sein:
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Um möglichst aussagekräftige Beobachtungen zu erhalten, muss die Station an einem freien Ort stehen. Bäume, Sträucher, Häuser, Stromleitungen sowie weitere Hindernisse beeinflussen die Strahlung, den Niederschlag, die Windgeschwindigkeit und -richtung. Wählen Sie daher eine geeignete Stelle für ihre Station. Sollte die Station vom Betrieb entfernt aufgestellt werden, empfiehlt sich ein Zaun gegen Wildtiere und Vandalismus. |
Bei der Auswahl beachten Sie bitte folgendes:
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Haben Sie einen geeigneten Platz gefunden, können Sie die Stange an der Stelle einbetonieren/ in die Erde treiben. Die Stange sollte senkrecht mit der Wasserwaage ausgerichtet werden, da besonders der Regenmesser sonst verfälschte Werte liefert. Die Stange sollte 3 Meter aus der Erde herausragen. |
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Nun können Sie die Station an der Stange befestigen. Verwenden Sie dazu die mitgelieferten Spangen. Die Station sollte in 1,5 m Höhe angebracht sein. Den Windmesser befestigen Sie ebenfalls mit den mitgelieferten Spangen in 3 Metern Höhe an der Stange. |
Weitere Sensoren zur Auswahl: Die Station lässt sich Ihren Bedürfnissen leicht anpassen. Wähen Sie aus einer breiten Palette von Sensoren die richtigen für Ihren Betrieb aus. Mehr Details finden Sie auf der Seite des Herstellers oder bei den Händlern. In unserer Konfiguration ist eine Bodensonde ein weiterer Temperaturfühler und ein Blattfeuchtesensor enthalten. Die Bodensonde wird im Feld auf 90 cm Tiefe installiert, verwenden Sie dafür den herstellereigenen Bohrer. Der Bohrer wird auf einen Akkuschrauber aufgesteckt oder mit der Hand und einer Knarre mit Nuss gedreht. Den Temperaturfühler haben wir 30 cm über dem Boden installiert, Spangen dafür liegen ebenfalls mit im Paket. Der Blattfeuchtesensor wird an die Station geklemmt, alternativ kann er bei Obstkulturen und bei Sträuchern in der Nähe mit an den Baum/Strauch geklemmt werden. |
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Öffnen Sie nun das Gehäuse der Station. Drehen Sie dazu die Schrauben 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn. Schließen Sie nun die Batterie und das Solarpanel, wie im Bild gezeigt, an (die Steckplätze sind mit BAT für Batterie und SOL für Solarpanel beschriftet). Vergewissern Sie sich, dass die SIM-Karte (blauer Kreis) richtig eingesetzt ist. Die Station startet, die Kontrolllampen (orangener Kreis) leuchten alle gleichzeitig auf. Anhand des Morsecodes können Sie sehen, in welcher Phase die Station ist.
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Um sich auf der Webanwendung des Herstellers zu registrieren, geben Sie in ihrem Browser https://ng.fieldclimate.com/ ein. Unter dem Loginbereich sehen Sie ein +-Symbol.
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Haben Sie sich erfolgreich eingeloggt, sehen Sie oben rechts in der Ecke drei Symbole.
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Das Dashboard zeigt jetzt alle bisher übermittelten Daten der Station im Überblick. Links in der Leiste finden Sie das Stationsmenü. Das Haus führt Sie zurück zum Dashboard. Das Diagramm führt Sie zu den Stationsdaten, wo Sie alle Sensoren im Überblick sehen. Das Thermometer zeigt Ihnen verschiedene Akkumulationsmöglichkeiten z.B. für Regenmengen eines von Ihnen festgelegten Zeitraums an. Die Gießkanne führt Sie zu den Bodendaten in einer separaten Darstellung. Diese können auch unter Stationsdaten eingesehen werden. Das Zahnrad dient der Einstellung der Oberfläche und Station. Die Einstellungen werden einmal pro Tag an die Station übermittelt. |
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Glückwünsch! Sie haben Ihre Wetterstation nun erfolgreich eingerichtet. Einmal pro Stunde sollten Sie nun die Wetterdaten Ihres Standortes in dem Portal erhalten. |
M. Sc. Bastian Brandenburg, Doktorand im Experimentierfeld Betriebsleitung und Stoffstrommanagement - Vernetzte Agrarwirtschaft in Schleswig-Holstein (BeSt-SH)