Ackerschlagkarteien wurden ursprünglich als Managementinstrumente für die Führung des Bestandes entwickelt. Inzwischen ist die Ackerschlagkartei ein Allrounder-Softwarelösung, welches die vielfältigen Anforderungen der Dokumentationen in der Pflanzenproduktion erfüllt. [1]
Zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben stellt die Maßnahmendokumentation die Grundlage für verschiedene Förderprogramme, staatliche Direktzahlungen und Ausgleichszahlungen für Umweltleistungen dar. Der Nachweis über Zeitpunkt und Art der Maßnahmen kann in analoger Form geführt werden.
Durch das Führen von Ackerschlagkarteien ist der Betriebsleiter und der Berater in der Lage, mit den erfassten und vorhandenen Daten, betriebswirtschaftliche Analysen durchzuführen. Die Wirtschaftlichkeit von Maschinen, Schlägen und Produktionszweigen wird hierdurch bewertet und analysiert. Bei der Buchung einer Maßnahme in der Ackerschlagkartei werden die verwendeten Ressourcen (Personal, Maschinen, Betriebsmittel) aus den Stammdaten ausgewählt und die Maßnahme mit zeitlicher Zuordnung (Datum, Uhrzeiten) einem Schlag zugewiesen. Erforderliche Stammdaten, wie marktverfügbare Düngermittel und zugelassene Pflanzenschutzmittel, werden von den Herstellern der Ackerschlagkartei teilweise bereitgestellt. Somit sind Aufwand- und Ausbringmengen zu ergänzen [1].
Eine Erleichterung bietet die Dokumentation über Mobiltelefone, Tablets und Terminals mit Telemetriemodul. Die Maßnahmen werden in der Ackerschlagkartei geplant und auf die mobilen Geräte übertragen. Zeit und Position des Fahrzeugs werden fortlaufend erfasst und werden nach Abschluss der Maßnahme, teilweise automatisch, in die Ackerschlagkartei zurück überführt. Durch diese Art der Dokumentation werden zusätzliche Positionen und Prozessdaten, wie Drehzahlen und Dieselverbrauch, erfasst.
Verfügt die Ackerschlagkartei auch über eine Kartenfunktion, werden abgeschlossene Maßnahmen in Kartenform dargestellt. Fahrspuren für Lenksysteme werden so geplant, Ertragskarten werden erstellt oder Karten zur teilflächenspezifischen Ausbringung von Betriebsmitteln werden so dargestellt [1].
In den letzten Jahren setzen sich immer mehr Ackerschlagkarteien mit Cloud-Speicherung durch (siehe Abb. 1). Hierbei werden die Daten auf einem zentralen Server gespeichert und regelmäßig gesichert. Im Vergleich zu der herkömmlichen Ackerschlagkartei als PC-Anwendung, können bei einer Cloud-basierten Ackerschlagkartei mehrere Personen gleichzeitig und unabhängig vom Aufenthaltsort auf die Datenbank zugreifen. [2]
Lea Wintz, M. Sc., Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Technische Hochschule Bingen