Das betriebliche Datenmanagement fungiert quasi als ein Vermittler zwischen betrieblich genutzten Softwaresystemen, Maschinen und Anlagen. Es ist dabei nicht zwangsläufig ein eigenständiges Softwaresystem wie beispielsweise eine Datenbank, sondern besteht aus mehreren Komponenten wie Schnittstellen, Datenspeicher, Datenrouter oder auch Kombinationen aus diesen.
Unter Datenmanagement kann man die Gesamtheit aller technischen, konzeptionellen, organisatorischen und methodischen Maßnahmen verstehen, Daten so zu erheben, zu speichern und bereitzustellen, dass sie die Unternehmensprozesse optimal unterstützen [1]. Im Kontext landwirtschaftlicher Betriebe betrachtet das betriebliche Datenmanagement alle Systeme, Maschinen und Anlagen, die Daten erzeugen, speichern, bereitstellen und nutzen. Beispiele dafür sind [2]:
Eine Erntemaschine erfasst bei der Ernte Ertragsmengen und speichert diese im Cloudsystem des Maschinenherstellers. Das Datenmanagement soll es ermöglichen, dass diese Daten in einer Ackerschlagkartei genutzt werden können.
Bei einer Applikation von Düngemitteln wird ermittelt, wie viel Dünger auf einem Ackerschlag ausgebracht wurde. Das Datenmanagement soll ermöglichen, dass die ermittelte Düngemenge in die Düngedokumentation und Buchhaltung übernommen werden kann.
¶Herausforderungen im betrieblichen Datenmanagement
Für Landwirtschaftsbetriebe können bezüglich des betrieblichen Datenmanagements folgende grundsätzliche Herausforderungen genannt werden [3]:
Mangelnde Interoperabilität führt dazu, dass Systeme keine Daten austauschen oder in Prozessen nicht zusammenarbeiten können. Hierbei ist zu betrachten, ob überhaupt Schnittstellen zu Systemen existieren, ob Schnittstellen syntaktisch und semantisch miteinander kommunizieren können und ob Prozesse über Systeme hinweg durchgeführt werden können. Bei betrieblichen Prozessen müssen häufig unterschiedlichste Softwarelösungen, Maschinen und Systeme genutzt werden, um den Prozess als Ganzes durchzuführen.
Die Digitalisierung und Nutzung digitaler Systeme ist in vielen Betrieben schon etabliert, entsprechende Kompetenz in den Betrieben besteht bereits oder entwickelt sich. Umgekehrt stellen digitale Systeme teilweise noch zu hohe Anforderungen an die IT-Fachkompetenz, sodass Betriebe bei der Nutzung digitaler Funktionen oder bei Fehlervorfällen nicht angemessen reagieren können.
In der Machbarkeitsstudie „Betriebliches Datenmanagement & FMIS“ werden folgende grundlegende Anforderungen an ein betriebliches Datenmanagement aufgeführt [3]: