Das Spot Farming trägt durch die gezielte Betrachtung der Einzelpflanze unter Berücksichtigung der Standortfaktoren zu einer höheren Belastungsfähigkeit gegenüber Umwelt- und sich ändernden Klimafaktoren bei, indem eine maximale Ressourceneffizienz erreicht werden sowie die Bodenqualität erhalten bleiben soll.
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen, die sich aus Sicht der Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft ergeben. Die verfahrenstechnischen Möglichkeiten im System Pflanzenbau müssen ausgebaut werden, um eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft zu ermöglichen. Die sich ergebenen Aufgaben der zukünftigen Pflanzenproduktion beziehen sich auf das Verständnis der Grundansprüche von Kulturpflanzen unter Berücksichtigung der übergeordneten Anforderungen und Restriktionen, um basierend darauf die notwendige Verfahrenstechnik für eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung abzuleiten, was mit dem Begriff Spot Farming bezeichnet wird [1], [2]. Die Möglichkeiten des Precision Farming tragen bereits erheblich zu einem ressourcenschonenden Umgang bei. Im Gegensatz hierzu steht beim Spot Farming allerdings das Abrücken von der bisherigen uniformen Bewirtschaftung von großen Teilflächen im Mittelpunkt. Denn das Spot Farming stellt die Einzelpflanze in den Mittelpunkt und hat eine nachhaltige Effizienzsteigerung zum Ziel.
Eine Ertragssteigerung bei zeitgleicher Reduzierung der eingesetzten Ressourcen erfordert die Berücksichtigung der Grundansprüche der Einzelpflanze innerhalb der Kultur, des Nutzpflanzenbestands auf dem Feld sowie der gesamten Kulturlandschaft des Standortes und der vorliegenden funktionalen Elemente (Gräben, Hecken, etc.) [3]. Die Basis des Spot Farming bildet die Unterteilung der landwirtschaftlich genutzte Fläche in Teilbereiche, die auf den Informationen der Standorteigenschaften beruhen. Für die Ableitung solcher eigenständigen Spots können bestehende Daten wie Boden- und Ertragskarten zusammen mit weiteren Informationen aus Drohnenaufnahmen verschnitten werden [3].
Spot Farming bezieht sich auf den Einsatz von Drohnen, Satelliten und Robotertechnik in der Landwirtschaft, um gezielt Bereiche von Feldern zu analysieren und zu behandeln [4]. Mit Hilfe von Sensoren können Drohnen Daten zu Bodenfeuchtigkeit, Pflanzengesundheit und anderen Faktoren sammeln, die für das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen wichtig sind. Basierend auf diesen Daten können Landwirte gezielt Bereiche des Feldes behandeln, die mehr Dünger, Bewässerung oder andere Behandlungen benötigen. Die in kleine Teilbereiche gegliederte Anbaufläche wird im Sinne des Spot Farmings mit Hilfe von Robotertechnik einzelpflanzenspezifisch bewirtschaftet. So erfolgt eine hochpräzise Aussaat, Düngung und Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln (abzugrenzen vom Sport Spraying) mit dem Ziel den Ertrag zu maximieren und den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Weiterhin tragen die eingesetzten autonomen Roboter zum Bodenschutz bei. Darüber hinaus berücksichtigt der Spot Farming Ansatz Landschaftseigenschaften und hat das Potenzial für eine höhere Biodiversität und mehr Strukturelemente sowie eine erhöhte soziale Akzeptanz [1].
Durch den gezielten Einsatz von Spot Farming Methoden ergeben sich viele Vorteile für die Landwirtschaft, darunter eine bessere Kontrolle über die Bewässerung und Düngung von Feldern, eine effizientere Verwendung von Ressourcen und eine höhere Genauigkeit bei der Erntevorhersage. Durch die Nutzung von Satellitentechnik, Drohnen und Sensoren können Landwirte auch den Einsatz von Pestiziden reduzieren und somit eine umweltfreundlichere Landwirtschaft betreiben [5].
Allerdings sind die technischen Möglichkeiten zur Zeit noch relativ begrenzt, da besonders die Applikation an jeder einzelnen Pflanze in Praxisschlägen bisher nicht möglich ist. Hieran wird aber aus wissenschaftlicher Sicht gearbeitet (ILV der CAU & TU Braunschweig). Bis dahin sind die Teilflächen des Precision, Smart Farming noch das Maß der Dinge.
Hier sind passende Praxisbeispiele von FARMPRAXIS
1. Spot farming-an alternative for future plant production: Wegener et al.
3. Mit Spot Farming zur nachhaltigen Intensivierung in der Pflanzenproduktion: Wegener et al.
4. Spot-Farming: Alles an seinem Platz!: Pflanzenforschung.de
5. Spot Farming: Einzelne Pflanzen im Fokus : János Krüger
Dr. Laura Maxi Stange, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH)